Der Johannisbrotbaum blüht. Stehe ich in seiner Nähe, duftet es leicht nach Vanille. Der Duft als Verbindung zwischen ihm und mir. Seine Früchte sehen aus wie riesige braunen Bohnen. Wenn man sie öffnet, finden sich im Innern der Fruchthülse kleine, harte Samen. Alle Samen sind etwa gleich schwer. Deshalb wurden sie in der Antike als Wiegeeinheit für Diamanten genutzt. Mit ihnen wurde bestimmt wie viel Karat ein Diamant hat. Der Baum ist also nicht nur mit mir verbunden, und auch nicht nur mit dem Land, auf dem er steht, sondern auch mit einem Teil unserer kulturellen Geldwirtschaft.
Gestern habe ich an fünf verschiedenen Orten je fünf Samen gepflanzt. Vielleicht blühen sie in sieben Jahren, vielleicht dauert es aber auch länger. Er wächst entlang seiner Lebenszeit. 500 Jahre sind für ihn möglich. Wenn er blüht, wird es in seiner Nähe nach Vanille duften. Bild: René Imbaumgarten
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Folgende Situation:
Eine Mutter belohnt ihren kleinen Sohn jeweils mit Glacé, wenn er den Spinat gegessen hat. Welche zusätzlichen Informationen würden Sie brauchen um die zukünftige Reaktion des Kindes einschätzen zu können, ob a) das Kind den Spinat lieben oder hassen wird, b) es die Glacé lieben oder hassen wird, oder c) es seine Mutter lieben oder hassen wird. Das Wesentliche für diese Einschätzung sind die Informationen, die hier fehlen. Denn es kommt auf den Kontext an und auf das damit eng verbundene Phäonomen der "Bedeutung". Kontext und Bedeutung machen den Unterschied. Dieser Unterschied definiert die Aufteilung der "harten" Wissenschaften und der Art von Wissenschaft, der ich mich verbunden fühle. Quelle: Bateson Gregory (2000): Steps towards an ecology of mind. Chicago: Chicago Press |
AutorinAstrid Frischknecht Archiv
December 2023
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